Wenn man mal ehrlich ist, verbringen wir Krankenhaus-Mitarbeiter wirklich viel Zeit an unserem Arbeitsplatz. Tags, nachts, an Wochenenden und Feiertagen – irgendwie sind wir gefühlt ständig da. Das restliche Leben um den Job herum zu organisieren kann schon mal kompliziert werden.
In Teil 1 dieser Blogreihe haben wir besprochen, wie du die vorhandene Klinik-Infrastruktur nutzen kannst. In diesem Artikel geht es darum, von deinem Job im Krankenhaus zu profitieren, indem du die Klinik-Angebote optimal nutzt. Los geht’s!
1. Vermögenswirksame Leistungen in Anspruch nehmen
Gewährt dein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen? Falls deine Antwort auf diese Frage „Ähm…was ist das?!“ lautet, lass alles stehen und liegen und informiere dich hier was vermögenswirksame Leistungen (VL) genau sind. Kurz vorweggenommen: Vermögenswirksame Leistungen sind geschenktes Geld vom Arbeitgeber, das du aber nicht verprassen, sondern zum Vermögensaufbau nutzen sollst. Davon allein wirst du nicht reich, aber über die Jahre läppert sich da einiges zusammen. Tarifgebundene Häuser haben häufig einen Vertrag mit der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) und zahlen die vermögenswirksamen Leistungen für dich dort ein. Es gibt aber grundsätzlich alle möglichen Konstrukte. Informiere dich bei deiner Personalabteilung, ob VL gewährt werden. Manchmal reicht eine einfache Email mit dem Inhalt „Hiermit beantrage ich vermögenswirksame Leistungen“, um diesen kleinen Geldhahn aufzudrehen.
2. Ein Jobticket beantragen
In vielen Städten gibt es Sondertarife für den öffentlichen Nahverkehr, die man als Mitarbeiter einer teilnehmenden Klinik in Anspruch nehmen kann. Informiere dich im Personalbüro oder im Intranet deines Arbeitgebers, ob es ein solches Angebot gibt. Im Vergleich zu regulären Monats- oder Jahreskarten ist ein Jobticket definitiv die kostengünstigere Alternative – bis zu 200€ pro Jahr lassen sich damit sparen. Meist gilt das Jobticket auch nicht nur für den Arbeitsweg, sondern 24/7 fürs ganze Jahr. Du kannst es also immer nutzen!
Falls du mit der Deutschen Bahn zur Arbeit fährst, kannst du deinen Arbeitgeber fragen, ob er eine Bahncard finanziell unterstützen würde. In jedem Fall können die Kosten für Jobticket und Bahncard von der Steuer abgesetzt werden.
3. Ein Jobrad in Anspruch nehmen
Bist du ein Radl-Freund oder willst es noch werden? JobRad ist eine deutschlandweite Initiative, die steuerlich geförderte Diensträder vermittelt. Und das geht so: Dein Arbeitgeber least das Fahrrad/E-Bike/Pedelec/Lastenrad/welches Radl auch immer du willst, und überlässt es dir zur Nutzung. Die Leasingrate wird von deinem Gehalt einbehalten. Hier entstehen steuerliche Vorteile, die das Rad für dich unterm Strich deutlich günstiger machen, als wenn du es neu kaufen würdest.
Wenn nach 36 Monaten der Leasingvertrag ausläuft, besteht die Möglichkeit, das Rad zu übernehmen. Mehr Informationen und einen Beispielrechner findest du unter
https://www.jobrad.org/
4. Zugang zu Lehrplattformen nutzen
Die meisten Kliniken haben Lizenz-Zugänge zu hochwertigen Lehrplattformen, um die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu fördern. Damit kannst du von der Arbeit aus auf Papers, Forschungsinhalte und Zeitschriftenartikel zugreifen und dein Wissen erweitern. Das kann etwa ein Zugang zu Thieme connect, zu SpringerLink oder zu Amboss sein. Hier kannst du dich regelmäßig mit neuem Input versorgen, ohne dafür teure Abonnements selbst bezahlen zu müssen. Informiere dich bei deinen Kolleginnen und Kollegen, im Personalbüro oder im Chefarztsekretariat, welche Zugänge der Klinik zur Verfügung stehen. Wenn es noch keinen gibt, kannst du das im Sinne der Weiterbildung ja mal anregen!
5. Sonderangebote für Mitarbeiter nutzen
Viele Kliniken haben im Intranet eine Sektion, in der Sonderangebote für Mitarbeiter beworben werden. Das kann zum Beispiel ein Zugang zu einer Special Sales-Plattform sein. Oder günstige Verträge für Handys, Internet oder Strom. Oder ermäßigte Konzert- oder Eintrittskarten zu Sehenswürdigkeiten in deiner Stadt. Schau dich um und klick dich durch, vielleicht findest du ja etwas Interessantes!
Welche deiner Klinik-Angebote nutzt zu regelmäßig? Hast du noch weitere Vorschläge für die Community? Ich freue mich über deine Rückmeldung.
Herzliche Grüße
Frau Sandmann